Die Talente der Zukunft werden sich weniger an traditionellen Lebensabschnitten vergangener Generationen orientieren. Ihr Fokus wird zunehmend darauf liegen, ihre ganz eigene, individuelle Lösung für die uralte und doch so grundlegende Frage zu finden: "Was will ich mit meinem Leben anfangen?"
Sinn und Leidenschaft bestimmen die Kernfragen im Leben
Bei der Antwort darauf geht es aus Sicht von Kimberly Maucher-Lynch, Head of Talent Acquisition Sales DACH, Workday, vor allem darum, Langlebigkeit und Dynamik im Leben als Chance zu begreifen und die Prioritäten je nach Bedarf immer wieder neu zu setzen. Dabei bilden Sinn und Leidenschaft den Kern: Leidenschaft ist die Antwort auf die Frage "Was ist mir wichtig?". Und der Sinn bezieht sich mehr auf die Frage "Was brauchen ich und die mir wichtigen Menschen, um gut zu leben?“. Sabbaticals, Auszeiten für die Pflege eines Familienmitglieds, Elternschaft, Reisen, Zeit für Umschulungen und Neuausrichtung auf eine neue Karriere... all dies können Prioritäten sein, die Talente im Laufe ihres Lebens definieren und neu festlegen.
Mit Authentizität und Wertehaltung Talente gewinnen
Für Unternehmen bedeutet das: Authentizität und die Grundsätze einer Organisation werden der Schlüssel sein, um neue Talente zu gewinnen und zu halten. Kim ist überzeugt: „Es wird schon seit Jahren darüber gesprochen, wie wichtig es ist, dass Unternehmen mit Werten führen. Die Pandemie hat dieses Thema beschleunigt und in den Mittelpunkt gerückt, nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Talente. Titel, Vergütung usw. sind sicherlich wichtig – aber die Menschen wollen immer dringender wissen, mit welchem Unternehmen sie in Verbindung gebracht werden und für welches sie arbeiten.“
Dabei geht es um Fragen wie:
- Wie geht ein Unternehmen mit Ungerechtigkeiten um, wie setzt es sich für das Richtige ein?
- Wie behandelt es seine Mitarbeiter in Zeiten der Unsicherheit und wie kommuniziert es mit ihnen?
- Sehen die Unternehmen Vielfalt als Chance, ihr Versprechen eines mitarbeiterorientierten Ansatzes einzulösen, oder haben die Mitarbeiter das Gefühl, dass es an Kommunikation mangelt, was Gefühle der Angst oder des Misstrauens hervorrufen kann?
„Diese Fragen machen den Unterschied bei der Entscheidung, wo Menschen sich um eine Stelle bewerben, ein Stellenangebot annehmen und arbeiten wollen“, betonte Kim.